Ich habe versucht meine Idee über das Gemeinwohl in einen Rahmen zu bringen, der aus wissenschaftlicher Forschung, aber auch allgemeinen Informationen besteht. Ich gehe gestärkt aus dieser Recherche und habe nun mehr Gewissheit, dass PAMOJA Gemein.gut Kaffee wohl in irgendeiner Form Aspekte der Diskussion aufgreift und gleichzeitig etwas anderes ist.
Die Begriffe in Kürze
Aus der Vielzahl der Fundstellen möchte ich kurz auf die zwei Modelle eingehen, um dann mein Verständnis von Gemein.gut darzustellen. Denn eigentlich könnte Gemeinwohl am Ende (auch wenn es die gemeinsame Interaktion vieler individueller Mitmacher erfordert, was die Sache erschweren könnte) etwas ganz Einfaches sein.
Gemeinwohl - GemeinwohlAtlas - Public Value
Einen wissenschaftlichen Ansatz liefert die Universität Sankt Gallen in der Schweiz, die den Public Value Ansatz eingeführt hat, auf dem der 2014 erstmals erschienene GemeinwohlAtlas basiert. Interessant dabei ist die Herangehensweise und die Möglichkeit, Kriterien des Ansatzes kennen zu lernen. Mit der Einführung eines GemeinWohl-Score wird versucht Aussagen erfassbar und statistisch messbar zu machen. Eine Fragestellung lautet beispielsweise wonach eine Organisation bewertet wird. Dann werden die repräsentativen Umfragen zu Gemeinwohl, Aufgabenerfüllung, Zusammenhalt, Lebensqualität und Moral mit Zahlen unterfüttert in dieser Studie.
Was mir daran nicht gefällt und was eben nichts mit Wertschöpfung in Händen der Konsumenten zu tun hat, findet auch Anklang in einer Textstelle bei Wikipedia, die sich so liest:
"Die Rückführung des Gemeinwohls auf die Bewertung durch die Bevölkerung stellt
eine Besonderheit des GemeinwohlAtlas dar und folgt der theoretischen Festlegung, dass
Gemeinwohl nicht auf der Basis von "Fakten" durch Experten bestimmbar ist, sondern erst
durch die Wahrnehmung und Wertschätzung in der Öffentlichkeit entsteht."
Anders ausgedrückt wird hier das Pferd von hinten aufgezäumt. Firmen und Organisationen, die bereits seit langem existieren, werden hier im Spiegel der öffentlichen Wahrnehmung in ein Ranking aufgenommen. Das Ranking bietet so wenig Überraschendes. Des weiteren gefällt mir nicht, dass bekannte Firmen hinter der Studie stehen beziehungsweise damit in Zusammenhang gebracht werden könnten.
Mir würde eben genau diese Definition von Gemeinwohl auf der Basis von Fakten zusagen. Einfach allein schon aus dem Grund, mit etwas Greifbarem arbeiten zu können und darauf aufzubauen.
Gemeinwohl Ökonomie
Im Selbstbeschrieb auf der Gemeinwohl Ökonomie Homepage kann man lesen, dass das ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft sei. Ich persönlich bleibe gleich am Anfang bei der Vision hängen, weil hier viel Schwammiges, nett verpackt, präsentiert wird. Gerade die Grafik zeigt mir, dass die Zivilgesellschaft - wir Alle - zu kurz kommt. Alles Absichtserklärungen und mit einem beindruckenden Zahlenwerk. Interessant finde ich allerdings, dass eine zitierte Seite auf der eigenen Website von Gemeinwohl Ökonomie nicht zu finden war, die Belege liefern sollte (https://www.ecogood.org/de/community/regionalgruppen/). Vielleicht mein Fehler, keine Ahnung? So fehlt der Beleg für die an anderer Stelle der Website gemachten Aussagen:
"Seit der Entstehung 2010 haben sich über 2.200 Unternehmen, über 160 Organisationen
und über 9.000 Personen der Initiative angeschlossen. Rund 100 Regionalgruppen
(Stand Juni 2017) haben sich gebildet. Schwerpunkte bilden dabei die DACH-Staaten,
weitere Staaten in Europa sowie in Südamerika."
Konsumenten als Eigentümer mit den direktesten Verbindungen zu den Erzeugern
Mein persönlicher Wunsch ist es, dass kritische Konsumenten den Handel selbst in die Hand nehmen und so mehr Einfluss nehmen können.
Jeder Zwischenschritt der Wertschöpfungskette, der entfällt, bedeutet einen Gewinn für die Gesellschaft. Sowohl Hersteller als auch Konsumenten, egal wo auf der Welt, haben daraus den besseren Nutzen.
Jeder Zwischenschritt der Wertschöpfungskette, der entfällt, bedeutet einen Gewinn für die Gesellschaft. Sowohl Hersteller als auch Konsumenten, egal wo auf der Welt, haben daraus den besseren Nutzen.
Es geht nicht um die Schaffung immer neuer Strukturen und Organisationen, es geht nicht um Verschachtelung und ein verwirrendes Netzwerk der profitorientierten Wertschöpfung. Es geht um das genaue Gegenteil: Effizienz durch direkteste Handelsbeziehungen.